Freiwillige Feuerwehr Mielenhausen

(aktuelle Daten unter Ortsfeuerwehr Mielenhausen)

Geschichte und Entwicklung
Bereits im 13. Jahrhundert wurden die ersten Ansätze eines organisierten Feuerschutzes festgestellt. Man muss davon ausgehen, dass die erste Feuerwehr in Mielenhausen schon im Mittelalter bestand. Aus den alten Schriften ist jedoch nichts über die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Mielenhausen zu erfahren. Freiwillige Feuerwehren, die sich mit den heutigen Wehren vergleichen lassen, bestehen etwa seit 1850. Da die Gemeinde Mielenhausen auch ca. 1000 Jahre alt ist, wird sich der Feuerschutz hier ähnlich entwickelt haben.

Schon vor 1900 war die Feuerwehr Mielenhausen mit einer pferdegezogenen Feuerwehrspritze ausgerüstet, die von 6-8 Feuerwehrleuten bedient werden musste. Dieses Fahrzeug wurde erst 1957 durch eine gebrauchte Motorspritze abgelöst.

Als Wasserentnahmestellen dienten die örtlichen Brunnen und zwei Feuerlösch- teiche. Durch den Bau der Wasserleitung im Jahre 1936 wurden die Teiche jedoch überflüssig, da nun für die Löschwasserentnahme Unterflurhydranten zur Verfügung standen. Einige Brunnen sind noch heute vorhanden, die Teiche wurden jedoch im Laufe der Jahre zugeschüttet. Ältere Bürger können sich jedoch noch gut an die Teiche erinnern, die sich im Unterdorf (Standort des alten Feuerwehrgerätehauses am Dorfplatz) und im Oberdorf (Grundstück Volkmer) befanden.

Pflichtfeuerwehr seit 1933
Im Jahre 1933 wurde ein Gesetz erlassen, das alle Freiwilligen Feuerwehren in Pflichtfeuerwehren umwandelte. Die Gründung der Pflichtfeuerwehr erfolgte in Mielenhausen im Jahr 1936. Die Gründungsmitglieder unter dem 1. Brandmeister Albert Welker waren:

Karl Albrecht
Otto Beuermann
Friedrich Danne
Friedrich Gerke
Theodor Meyer
Walter Maume
Heinrich Rinke
Paul Schröder
Hermann Schröder
Otto Schröder
Karl Seute
Robert Welker

Freiwillige Feuerwehr seit 1945
Nach dem 2. Weltkrieg wurde von diesen Wehrmännern die Freiwillige Feuerwehr Mielenhausen neu ins Leben gerufen. Fritz Danne löste den erkrankten Albert Welker als Brandmeister ab, und unter seiner Leitung erlebte die Wehr einen großen Aufschwung. Als Gerätehaus wurde ein kleiner Raum im damaligen Gemeindehaus genutzt, der jedoch in keiner Weise den Anforderungen entsprach. Anfang der 50er Jahre wurde dann das erste Feuerwehrgerätehaus am Dorfplatz gebaut, das heute als Wartehaus und Abstellraum für die Gemeinde dient.

Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung der Gemeinde entwickelte sich auch die Feuerwehr in Mielenhausen. Die Gemeinde beschaffte Schläuche und Schutzkleidung. 1957 konnte dann die erste gebrauchte Motorspritze als Ersatz für die Handpumpe angeschafft werden. Als Transportmittel wurde ein selbstgebauter Anhänger benutzt, der von einem Traktor gezogen wurde.

In den folgenden Jahren wurde durch Neubeschaffung von Gerät die Ausrüstung der Wehr nach und nach weiter verbessert. Als 1965 bei einer Gemeinschaftsübung die schon altersschwache Motorspritze versagte, entschloss sich die Gemeinde zum Kauf einer modernen Tragkraftspritze. Ein Anhänger konnte günstig von der Gemeinde Imbsen erworben werden. Bis zu diesem Zeitpunkt beschränkten sich die Aktivitäten der Wehr auf den Ort Mielenhausen. Feuerwehrtechnische Wettkämpfe wurden nur als Zuschauer besucht.

Im Jahr 1966 beschlossen die Aktiven der Wehr, sich an den Wettkämpfen zu beteiligen, was nach anfänglichen Schwierigkeiten mit einigen guten Erfolgen belohnt wurde. Angespornt durch den Einsatz der Aktiven vergrößerte auch die Gemeinde ihre Aufwendungen für die Feuerwehr und beschaffte ein 1971 Löschfahrzeug TSF/T auf der Basis eines VW-Busses (VW-Bulli).

Da das bisherige Gerätehaus für ein Löschfahrzeug zu klein war, wurde 1971 durch erhebliche Eigenleistungen der Mielenhäuser Feuerwehrkameraden das neue Mielenhäuser Feuerwehrgerätehaus (siehe Bild) erbaut. Von der Gemeinde wurden nur die Materialkosten und einige Sonderleistungen erbracht (ca. 18.000 DM). Den Ausbau des Kellergeschosses führte nach der Gebiets- und Verwaltungsreform die Stadt Münden, auf die auch die Trägerschaft der Wehr  übergegangen ist,  durch. Die Wehr verfügt daher heute über ein mustergültiges Gerätehaus mit Unterrichtsraum, Toiletten und Duschen. Durch einen Anbau Anfang der 80er Jahre wurde das Gerätehaus um weitere Räume in Eigenleistung der Feuerwehrkameraden erweitert.


Photo: Dr. Tulowitzki

Im Jahr 1977 wurde von der Stadt Münden eines Feuerwehrfahrzeug LF 8 für ca. 80.000 DM beschafft (siehe Bild) welches die Einsatzkraft stärken sollte. Das Löschfahrzeug ist mit Atemschutzgeräten und anderem wichtigen Gerät bestückt.

Nach Herbert Gerke führte Walter Stolte als Brandmeister über 18 Jahre die Feuerwehr Mielenhausen zu großen Erfolgen bei Wettkämpfen und Übungen. Er förderte besonders den Nachwuchs, der seit 1978 nach Gimte zur Jugendfeuerwehr ging. Aus diesem Feuerwehrnachwuchs trat 1994 Sven Krüger die Nachfolge von Walter Stolte als Brandmeister von Mielenhausen an.

Brandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Mielenhausen

  • 1933 - 1945   Albert Welker
  • 1945 - 1959   Friedrich Danne
  • 1959 - 1977   Herbert Gerke
  • 1977 - 1994   Walter Stolte
  • 1994 - heute   Sven Krüger

Da sich die die Zahl der aktiven Ende der 60er Jahre stetig erhöht hatte, konnte die Wehr seit 1970 mit 2 Gruppen an den Wettkämpfen teilnehmen. Die Ausbildung wurde in den 70er Jahren sehr erweitert, wie auch die Anforderungen an die Feuerwehrleute gewachsen sind. Neben der praktischen Ausbildung in den Sommermonaten läuft ein Unterrichtsdienst im Winter mit einem Kurs in 1. Hilfe, Verkehrunterricht, Technischer Hilfeleistung und Öleinsatz. Einen breiten Platz nimmt die Ausbildung am Gerät ein, denn was nützen die besten Geräte, wenn sie von den Wehrmännern nicht bedient werden können.

Dass sich das Aufgabengebiet der Feuerwehr in den letzten Jahren sehr erweitert hat, beweißt ein Überblick über die Einsätze der letzten Jahre:

  • 1984   Großbrand Heede in Volkmarshausen
  • 1990   Großbrand in Scheden
  • 1992   LKW-Unfall und Großbrand in Scheden
  • 1994   Großbrand Filzfabrik in Volkmarshausen
  • 1995   Hochwassereinsatz in Hann. Münden

Die Freiwillige Feuerwehr Mielenhausen wird heute von einem Kommando geführt, dass sich folgende Aufgaben gesetzt hat: 1. Sicherstellung des Feuerschutzes, 2. Verbesserung der Ausbildung und 3. Eingliederung der Feuerwehr in die Dorfgemeinschaft.

Um mit den Bürgern und den anderen Vereinen Mielenhausens  einen guten Kontakt zu pflegen, beteiligt sich die Feuerwehrkameradschaft an allen Gemeinschaftsveranstaltungen und -aktivitäten des Dorfes.

(siehe auch Ortsfeuerwehr Mielenhausen und
Stadtwettkämpfe der Ortsfeuerwehren  in Wiershausen am 19.05.2001  )

Quelle: Werner Gerke, Freiwillige Feuerwehr Mielenhausen, in Festschrift zur Einweihung des Dorfgemeinschaftshauses und Grenzbierfest in Mielenhausen 12.-14. September 1975, und mündliche Ergänzungen.

© Dr. Ulrich Tulowitzki