Die Kirche von Mielenhausen

Die St. Johanneskapelle Mielenhausen wurde erst 1955/56 auf Initiative des Kirchenvorstands Paul Schröder und dem damaligen Pastor Rauterberg in zeitgemäßer Architektur als Fachwerkkapelle von den Mielenhäuser Bürgern erbaut und am 29.April 1956 von Landesbischof Dr. Hanns Lilje feierlich eingeweiht.


Photo: Dr. Tulowitzki

Beim Bau der Kapelle wurden durch Spenden 3.500 DM und über 1.800 Arbeitsstunden als Eigenleistung der Mielenhäuser Bürger aufgebracht.

Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde

Die protestantische Kirchengemeinde Mielenhausens gehört zum evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Scheden-Dankelshausen-Mielenhausen. In der Pfarrkirche Dankelshausen ist auch der Dienstsitz des ev. Pastors, z.Zt. Frau Pastorin Annette Lapp.

Gottesdienst ist in Mielenhausen alle 2-4 Wochen am Sonntag um 9.00 Uhr. Aktuelle Informationen und Termine findet man in den Mitteilungen der Kirchengemeinde.

Bis zum Bau der Kapelle in Mielenhausen mussten die Mielenhäuser sonntags über den Berg nach Dankelshausen zur Kirche gehen.

Pastoren des Kirchspiels seit 1953
1953 - 1958  Pastor Eduard Rauterberg
1958 - 1974  Pastor Emil Hommel
1974 - 1979  Pastor Dr. Dietrich Koch
1979 - 1991  Pastor Wolf von Nordheim
1991 - 2016  Pastor Horst Metje
seit 2016     Pastorin Annette Lapp


Photo: Dr. Tulowitzki

Öffnet man die schwere Holztür der Kapelle, betritt man einen Raum nach menschlichem Maß, um Gott zu begegnen: „klein genug um sich nicht verloren zu fühlen; groß genug, um Gottes Größe zu ahnen“ (Pastor Wolf-D. v. Nordheim). Warmes Licht fällt auf den schönen Sandsteinaltar, den der Steinmetz Louis Seute aus Mielenhausen gearbeitet hat. Der Wandteppich über dem Altar zeigt in schlichter Darstellung die Kreuzigungsszene.
Auf der rechten Seite steht eine einfache hölzerne Kanzel, die sich nicht über die Gemeinde erhebt. Die Kirchenbänke wurden 1956 von der Kirchengemeinde Mehrum bei Lehrte gebraucht gekauft. Den Kirchengesang begleitete man zunächst mit einem Harmonium. Erst 1966 konnte die heutige kleine Pfeifenorgel angeschafft werden. Sie wurde von Orgelbaumeister Rudolf Janke aus Bovenden geliefert. Im Turm der Kapelle befinden sich zwei Glocken. Die erste Glocke, 1831 in Einbeck von H. A. Bock gegossen, war in Mielenhausen schon vorhanden und hing im Dachreiter des ehemaligen Gemeindehauses (heute Fam. Matschulat, Oberdorf 14). 1973 ergab sich eine Gelegenheit, eine zweite Glocke günstig zu erwerben: in Niederscheden musste die Glocke aus dem Dachreiter des alten Schulhauses entfernt werden. Der damalige Kapellenvorstand beschloss daher 1973, die Niederschedener Glocke „für zwei Kollekten“ nach Mielenhausen zu verkaufen. Diese Glocke wurde 1732 von Joh. Heinr. Lütken gegossen. Ihr Schlagton (dis“) klingt gut mit dem Schlagton (f“+4/16 HT) der Mielenhäuser Glocke zusammen.

© Dr. Ulrich Tulowitzki